Nähe, Wärme, Vertrauen

Mit Begeisterung, Akribie und voller Ehrgeiz arbeiten Menschen mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung in den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) des Lebenshilfewerk Mittleres Erzgebirge e. V. Ihren Einsatz unterstützen wir mit unserer Energie, denn das spornt uns an! Als Energiedienstleister vor Ort bringen wir die Region voran, tragen Verantwortung für sie, denn wir sind ein Teil von ihr. Mit der Kampagne „Eure Energie ist unser Antrieb“ wollen wir unsere Wertschätzung gegenüber den Menschen in unserer Gegend zum Ausdruck bringen. Wir wollen sie zu Wort kommen lassen und von ihnen lernen, indem wir ihnen zuhören:

 

Es ist ein herrlicher Spätsommertag, als wir am frühen Vormittag in der vor drei Jahren neu gebauten Werkstatt für behinderte Menschen in der Ladestraße Olbernhau ankommen. Die Sonne scheint durch die vielen großen Fenster und taucht alles in ein warmes, angenehmes Licht – auch die liebevoll entworfenden und hier gebauten Produkte, wie Insektenhotels oder Blumenbänke. Alles ist groß, neu, luftig und einladend. Verschiedene speziell eingerichtete Arbeitsbereiche für Metall- und Holzbearbeitung, Montage und Verpackung, Konfektionierung sowie Textil säumen den langen Flur. Selbst im Vorbeigehen sieht und spürt man, wie akkurat und konzentriert all die Menschen ihrer Arbeit nachgehen. Es sind insgesamt knapp 300, die sich in Marienberg und Olbernhau in der Betreuung des Lebenshilfewerk Mittleres Erzgebirge e. V. befinden.

 

Mit zweien von ihnen sind wir gleich in der Kreativwerkstatt verabredet. Anja Martin, die eigentlich auf einem sogenannten Außenarbeitsplatz tätig ist und Heiko Gründling, der hier in der Tischlerei seinen Wirkungskreis hat, aber prinzipiell überall hinpasst. Heiko kommt aus Zwickau und ist nach verschiedenen Wohn- und Arbeitsstationen – wie er selbst sagt –

 

„auf der Suche nach dem Platz in meinem Leben“

 

im Lebenshilfewerk Mittleres Erzgebirge angekommen. Als Multitalent pflegt er Grünanlagen, übernimmt Transportaufgaben, arbeitet in verschiedenen Arbeitsbereichen und zwei Tage die Woche auch auf einem Außenarbeitsplatz im Pflegeheim Dörnthal. Er schätzt an seinem „neuen“ Leben vor allem, dass es so nah am normalen Alltag ist, den Kontakt mit anderen – also die Teilhabe am ganz gewöhnlichen Arbeits- und Sozialleben. Hier ist er verantwortlich für seinen Bereich, wird gefordert, gefördert und seine Arbeit wertgeschätzt. In seiner Freizeit mag er die erzgebirgische Natur und den Umstand, dass man hier wegen der Berge nicht so weit „gucken“ kann. Wenn er trotzdem mal weite Sicht braucht, geht er einfach auf den Schwartenberg.

 

Ähnlich empfindet es Anja. Sie mag die Leute in der Region und das Erzgebirge im Allgemeinen. Im Lebenshilfewerk hat sie gleich zwei besondere Posten inne. Sie ist nämlich, als einzige Frau, Stürmerin in der Lebenshilfe-Fußballmannschaft. Das Team spielt erfolgreich in Leistungsklasse A der Region Westsachsen und war auch schon mal Sachsenpokalsieger. Weiterhin ist sie seit 6 Jahren Frauenbeauftragte im Lebenshilfewerk. Dabei tritt sie für Gleichbehandlung und Chancengleichheit ein. Dass sie schon zweimal wiedergewählt wurde, beweist, dass sie das richtig gut macht. Dafür besucht sie auch spezielle Weiterbildungen und lebt vor, wofür sie einsteht: „Frauen können alles machen – auch Maschinen bedienen.“ Und so wundert es nicht, dass Metall ihr Werkstoff ist. Sie ist gelernte Bau- und Metallmalerin. Und auch, wenn die Leute in der internen Metallwerkstatt, wie sie selber sagt, „so cool“ sind und das gewohnte Umfeld natürlich Sicherheit bietet, wollte Anja unbedingt etwas wagen:

 

„Man muss sich auch mal was trauen. Dadurch wird man gleich viel selbstbewusster.“

 

Seitdem arbeitet sie auf einem der 30 Außenarbeitsplätze, was nicht bedeutet, dass dieser draußen ist, sondern außerhalb der beiden Betriebsstätten des Lebenshilfewerkes. Externe Arbeitgeber wie die MEYER Drehtechnik GmbH oder die SCHERDEL Marienberg GmbH – um nur zwei Beispiele zu nennen – richten Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap in ihrem Unternehmen ein. So entstehen Chancen, die den Einstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglichen. So gut und richtig der Inklusionsgedanke ist, die Werkstätten für behinderte Menschen sind und bleiben wichtig. Weil sie viel mehr als nur Produktions- und Fertigungsstätten sind. Die Beschäftigten werden hier nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen gefördert und qualifiziert. Dabei erbringen sie hochwertige Dienstleistungen in Lohnarbeit für ca. 80 privatwirtschaftliche und öffentliche Auftraggeber aus vielen Branchen der Region. Das Herstellen und Vertreiben eigener Produkte ist dabei eine kleine, aber feine Nische und nicht minder wichtig. „Es geht darum, dass jeder Mensch – unabhängig von Art und Schwere seines Handicaps – die Möglichkeit haben sollte, sein volles Potenzial auszuschöpfen. Dabei braucht er gleiche Rechte, Chancen und Ressourcen.

 

Teilhabe ist wichtig, um gemeinsam eine inklusive und gerechte Gesellschaft zu schaffen.“

 

weiß Kathrin Schulze, hauptamtliche Vorständin des Lebenshilfewerk Mittleres Erzgebirge e. V.

 

Für unsere Energie-Kampagne haben wir tolle Menschen kennengelernt, die uns gezeigt haben, dass Menschen mit Beeinträchtigung ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft sind. Sie bereichern mit ihrer offenen Art und ihrer Persönlichkeit unser Leben. Solche Erfahrungen sind es, die uns als Energiedienstleister motivieren. Was Kathrin Schulze, Anja, Heiko und wir uns wünschen, ist …

 

„… ein Miteinander voller Wertschätzung, Respekt und Toleranz.“

 

Denn:
Eure Energie ist unser Antrieb.

 

Hier geht es zu den anderen Gesichtern unserer Kampagne:

Teil 1 - Jeans Fashion Marienberg
Teil 2 - EVM-Kundenbüro

Teil 3 - Asia Imbiss Zöblitz
Teil 4 - EVM-Energiedienstleistungen

Wir stehen für Qualität